28.04.2025

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Spielzeugmesse in Taipei

01.11.1992
Vom 21. bis 25. September drehte sich im Welthandelszentrum Taipei alles um das, was Kinderherzen höher schlagen läßt: Spielzeug. 289 Aussteller, darunter zehn ausländische, stellten ihre neuesten Produkte auf der vom Außenhandelsrat China (China External Trade Development Council, CETRA) organisierten "Internationalen Spielwarenmesse 1992" aus.

Aber was Kinder begeistert, befriedigt die Eltern noch lange nicht. Auch bei Spielwaren sind die Kunden bezüglich Qualität, Material, Verarbeitung, Design und Sicherheit anspruchsvoller geworden. Darum gab es in diesem Jahr einen Bereich, in dem sicherheitsgeprüftes Spielzeug vorgestellt wurde. Dadurch sollten die Käufer über die neuen qualitätsorientierten Entwicklungen in der Branche informiert und außerdem einheimische Hersteller dazu ermutigt werden, ihre Produkte den neuen Sicherheitsstandards, bekannt als das ST-Zeichen (Safety Standards), anzupassen.

Daneben waren die 29 Preisträger eines im August dieses Jahres von CETRA veranstalteten Design-Wettbewerbs zu sehen. CETRA hatte sich mit der Ausschreibung an Hersteller und Hobbyisten gewandt, um Innovation und Kreativität in der Spielzeugindustrie zu fördern. Den nur einmal verliehenen "Preis für hervorragendes Design" erhielt das Kreative Kinderauto, mit seiner außergewöhnlichen Form durch Elemente und Formen von verschiedenen Tieren wie Strauß, Schmetterling und Schnecke. Auch die möglichen Körperbewegungen und die Fußsteuerung unterscheiden sich von herkömmlichen Kinderfahrzeugen. In der Gruppe für Hobbyisten wurde die Sprechende Hühneruhr, die Töne von sich gibt, wenn sie geschüttelt oder ein entsprechender Knopf gedrückt wird, mit einem von sechs Preisen für ausgezeichnetes Design bedacht und in der Industrie-Gruppe ging einer der zwölf verliehenen Preise an ein anspruchsvolles dreidimensionales Puzzle mit dem Namen Tetraeder-Kette.

Nach dem Exportrekord von 1,07 Milliarden US$ 1987 mußte die Spielzeugindustrie in den folgenden drei Jahren ein negatives Wachstum verzeichnen. Dies wurde auf gestiegene Produktionskosten, einen starken NT-Dollar-Kurs und den Arbeitskräftemangel zurückgeführt. Aber Taiwans Hersteller blieben nicht tatenlos; Verlagerung der Produktion nach Thailand, Malaysien, Indonesien und auf das chinesische Festland einerseits sowie die Entwicklung und Herstellung von hochwertigem Spielzeug andererseits ließen die Exporte 1991 auf 835 Millionen US$ ansteigen, und bereits in der ersten Hälfte dieses Jahres kletterten die Exportzahlen um annähernd 30 Prozent auf 436 Millionen US$, das sind fast eine Million US$ mehr als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Vertreter vom Verband der Spielzeughersteller Taiwans (Taiwan Toy Manufacturers Association) sagen einen bedeutenden Exportzuwachs für das zweite Halbjahr 1992 voraus. Auch auf dem einheimischen Markt verkauft sich das eigene Spielzeug immer besser; 300 Millionen US$ gab die kaufkräftige Bevölkerung im letzten Jahr dafür aus. Spielzeugimporte, vornehmlich aus anderen asiatischen Ländern und den Vereinigten Staaten, beliefen sich 1991 auf 120 Millionen US$.

Hauptabnehmer von Spielzeug "made in Taiwan" waren im letzten Jahr die USA mit 34,3 Prozent. Hongkong, mit einem Anteil von 6,7 Prozent, hat Japan (6,2 Prozent) überholt, was unter anderem dadurch bedingt war, daß Hersteller aus Taiwan die Produktion aufs Festland verlegt haben und Spielzeugbestandteile und Zubehör über Hongkong zu ihren Fabriken befördern. Bislang unterhalten über vierzig Firmen aus Taiwan Spielzeugfabriken auf dem Festland. Deutschland liegt mit 4,7 Prozent an vierter Stelle der Käufer. Den größten Anteil der Exporte machten 1991 Kinderfahrzeuge, elektronisches Spielzeug sowie Heim- und Videospiele aus, die den aufblasbaren Spielsachen und Stofftieren den Rang abliefen. Der Trend weg vom Billigspielzeug läßt sich erkennen. Als Entwicklungsmaßnahme für die Branche ist ein Zusammenschluß ins Auge gefaßt worden, bei dem insbesondere die kleineren Hersteller kooperieren, um dadurch hochwertiges Spielzeug kostengünstig produzieren zu können.

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